Aggregat

Spielform mit zwei Spielern, die ein Team bilden, wobei jeder seinen eigenen Ball spielt und die Resultate beider Spieler zum Abschluss addiert werden. Die normale Spielvorgabe wird pro Teamspieler wie bei einem Einzel für die Runde ermittelt. Die Rundenergebnisse beider Spieler werden addiert. Diese Spielform ist als Stableford, Zählspiel oder gegen Par möglich. 


Vierer (englisch: Foursome)

(Spielform nach Regel 29) 
Der Vierer (englisch „Foursome“, umgangssprachlich und fälschlicherweise oft „Klassischer Vierer“) ist ein schnelles Spiel, da zwei Spieler zusammen nur einen Ball spielen. Es ist jedoch auch einer der schwersten Vierer, da die Spieler oft von Stellen spielen müssen, an denen ihre Bälle sonst nie liegen. 

Spielformen 
Der Vierer kann als Lochspiel, Zählspiel, nach Stableford oder gegen Par gespielt werden. Ein Vierer ist nicht vorgabenwirksam. 

Spielmodus 
Zwei Spieler spielen zusammen nur einen Ball und schlagen ihn immer abwechselnd. Es wird im Voraus vereinbart, welcher Spieler an den geraden und welcher an den ungeraden Löchern abschlägt. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Spieler an der vorherigen Spielbahn eingelocht hat und auch Strafschläge beeinflussen die Spielreihenfolge (immer abwechselnd) nicht. 

Vorgabe 
Die Spielvorgaben beider Partner werden addiert und durch zwei geteilt. Das Ergebnis ist die Spielvorgabe für die Partei. 

Brutto/Netto 
Das gemeinsam erspielte Bruttoergebnis je Loch wird in die Scorekarte eingetragen. Hiervon wird am Ende der Runde die Vorgabe abgezogen, um das Nettoergebnis zu erhalten. 

Fehler bei Spielfolge 
Es kommt immer wieder vor, dass die Spielfolge von einem oder beiden Partnern nicht eingehalten wird. Im Zählspiel muss dann nach Regel 29-3 verfahren werden: Der falsche Schlag oder die falschen Schläge werden annulliert und die Partei zieht sich eine Strafe von zwei Schlägen zu. Die Partei muss dann den Ball in der richtigen Reihenfolge von der Stelle spielen, von der sie zum ersten Mal in falscher Spielfolge gespielt hat. 
Die Berichtigung des Fehlers ist nur so lange möglich, wie die Partei noch nicht am nächsten Abschlag abgeschlagen hat. Sollte der Fehler auf dem letzten Grün passiert sein, kann er solange behoben werden, wie die Spieler der Partei das Grün noch nicht verlassen haben. Fällt der Fehler zu spät auf, ist die Partei disqualifiziert. Das gilt im Zählspiel für die Runde, im Stableford (wenn der Fehler vor Abgabe der Zählkarte bemerkt wird) nur für das Loch auf dem der Fehler vorkam. 
Im Lochspiel bedeutet ein Fehler bei der Spielfolge immer Lochverlust für diejenige Partei. 

„Vierer“ bitte nicht verwechseln mit Vierer mit Auswahldrive


Vierer mit Auswahldrive

Der Vierer mit Auswahldrive ist eine entspannte Variante des Vierers und kann nicht vorgabenwirksam gespielt werden. 

Spielmodus 
Zwei Spieler bilden zusammen eine Partei. Beide Partner schlagen an jedem Abschlag einen Ball ab und entscheiden danach, welchen der Bälle sie abwechselnd weiterspielen. Der andere Ball wird aufgenommen und zählt nicht. Wenn die Entscheidung für den Ball des ersten Spielers getroffen wird, ist der zweite Spieler mit dem nächsten Schlag dran, dann wieder Spieler eins usw. bis der Ball eingelocht ist. Strafschläge berühren die Spielreihenfolge nicht. Ansonsten wird nach den üblichen Zählspielregeln gespielt. 

Sonderregeln 
Besonderheiten der Regeln ergeben sich durch den Spielmodus des „doppelten“ Abschlags.

Beispiele:

  • Nach dem Abschlag landen beide Bälle im Aus oder sind verloren: Das Wahlrecht beschränkt sich in diesem Fall darauf, durch einen der Partner mit einem Strafschlag einen weiteren Ball ins Spiel zu bringen
  • Sind nach dem Abschlag eines gemischten Paars beide Bälle verloren, könnte die Partei den Ball der Dame auswählen. Damit ist der Herr dran einen weiteren Ball zu spielen und da der neue Ball am Ort des vorherigen Schlags gespielt werden muss, würde der Herr den weiteren Ball vom Abschlag der Dame spielen. Umgekehrt müsste auch die Dame den Ball vom Herrenabschlag spielen.
  • Ein provisorischer Ball darf immer nur für einen der beiden abgeschlagenen Bälle gespielt werden. Das Anrecht besteht auch dann, wenn der andere Ball scheinbar gut liegt. In dem Fall wäre es jedoch nicht ratsam, da der provisorische Ball damit automatisch zum Ball im Spiel werden würde, denn wenn der ursprüngliche Ball nicht gefunden wird, für den ein provisorischer Ball gespielt wurde, ist mit dem Ball dieser Seite bereits der zweite Schlag gemacht worden.


Fehler bei Spielfolge 
Abgeleitet vom Vierer nach Regel 29 wird auch beim Vierer mit Auswahldrive wie folgt vorgegangen: Der falsche Schlag oder die falschen Schläge werden annulliert und die Partei zieht sich eine Strafe von zwei Schlägen zu. Die Partei muss dann den Ball in der richtigen Reihenfolge von der Stelle spielen, von der sie zum ersten Mal in falscher Spielfolge gespielt hat. 
Die Berichtigung des Fehlers ist nur so lange möglich, wie die Partei noch nicht am nächsten Abschlag abgeschlagen hat. Sollte der Fehler auf dem letzten Grün passiert sein, kann er solange behoben werden, wie die Spieler der Partei das Grün noch nicht verlassen haben. Fällt der Fehler zu spät auf, ist die Partei disqualifiziert. Das gilt im Zählspiel für die Runde, im Stableford (wenn der Fehler vor Abgabe der Zählkarte bemerkt wird) nur für das Loch auf dem der Fehler vorkam. 

Vorgabe 
Es wird davon ausgegangen, dass der Spieler mit der niedrigeren Vorgabe etwas mehr zum Erfolg beitragen kann. Daher werden 0,6 der niedrigeren und 0,4 der höheren Spielvorgabe der beiden Partner addiert und die Summe auf ganze Schläge auf- (ab 0,5) bzw. abgerundet (bis 0,4). 

Beispiel: 

Spieler A hat Spielvorgabe17 x 0,6 =10,2
Spieler B hat Spielvorgabe24 x 0,4 =9,6
Summe 19,8
Spielvorgabe der Partei A + B: 20,0

Chapman-Vierer

Der Chapman-Vierer ähnelt stark dem Vierer mit Auswahldrive, bietet spielerisch jedoch eine weitere Vereinfachung. 

Spielmodus 
Zwei Spieler bilden zusammen eine Partei. Beide Partner schlagen an jedem Abschlag einen Ball ab. Danach tauschen sie die Bälle und jeder Spieler schlägt den Ball seines Partners. Erst nach dem zweiten Schlag wählen die Partner einen der beiden Bälle aus und spielen diesen abwechselnd weiter. Ab diesem Zeitpunkt unterscheidet sich der Spielmodus nicht mehr von dem des Vierers mit Auswahldrive. 

Der andere Ball wird aufgenommen und zählt nicht. Wenn die Entscheidung für den Ball des ersten Spielers getroffen wird, ist der zweite Spieler mit dem nächsten Schlag dran, dann wieder Spieler eins usw. bis der Ball eingelocht ist. Strafschläge berühren die Spielreihenfolge nicht. Bis auf die Abschlagsregelung wird nach den üblichen Zählspielregeln gespielt. 

Sonderregeln 
Besonderheiten der Regeln ergeben sich durch den Spielmodus des „doppelten“ Abschlags. Beispiele:

  • Nach dem Abschlag landen beide Bälle im Aus oder sind verloren: Das Wahlrecht beschränkt sich in diesem Fall darauf, durch einen der Partner mit einem Strafschlag einen weiteren Ball ins Spiel zu bringen
  • Ist nach dem Abschlag eines gemischten Paars ein Ball (oder beide Bälle) verloren, werden die Bälle trotzdem über Kreuz weitergespielt. In dem Fall müsste also der Herr den nächsten Ball vom Damenabschlag und die Dame den nächsten vom Herrenabschlag spielen. Danach erfolgt die Entscheidung für einen der beiden Bälle.
  • Ein provisorischer Ball darf beim Chapman-Vierer nach dem Abschlag für beide Bälle gespielt werden. Erst bei einem provisorischen Ball für den zweiten Schlag würde der provisorische Ball damit auch automatisch neuer Ball im Spiel.



Fehler bei Spielfolge 
Abgeleitet vom Vierer nach Regel 29 wird auch beim Chapman-Vierer wie folgt vorgegangen:
Der falsche Schlag oder die falschen Schläge werden annulliert und die Partei zieht sich eine Strafe von zwei Schlägen zu. Die Partei muss dann den Ball in der richtigen Reihenfolge von der Stelle spielen, von der sie zum ersten Mal in falscher Spielfolge gespielt hat. 
Die Berichtigung des Fehlers ist nur so lange möglich, wie die Partei noch nicht am nächsten Abschlag abgeschlagen hat. Sollte der Fehler auf dem letzten Grün passiert sein, kann er solange behoben werden, wie die Spieler der Partei das Grün noch nicht verlassen haben. Fällt der Fehler zu spät auf, ist die Partei disqualifiziert. Das gilt im Zählspiel für die Runde, im Stableford (wenn der Fehler vor Abgabe der Zählkarte bemerkt wird) nur für das Loch auf dem der Fehler vorkam. 

Vorgabe 
Die Spielvorgaben beider Partner werden addiert und durch zwei geteilt. Das Ergebnis ist die Spielvorgabe für die Partei (bei 0,5 wird auf ganze Schläge aufgerundet). 

Brutto/Netto 
Das gemeinsam erspielte Bruttoergebnis je Loch wird in die Scorekarte eingetragen. Hiervon wird am Ende der Runde die Vorgabe abgezogen, um das Nettoergebnis zu erhalten.


Vierball

(Spielform nach Regel 30) 
Ein Vierball wird nach den Golfregeln gespielt. Im Detail wird diese Spielform unter Regel 30 und 31 erläutert. (Achtung: Nicht mit dem „Vierer“ verwechseln, der wird in Regel 29 erklärt.) 

Spielform 
Der Vierball kann als Lochspiel (Regel 30) oder Zählspiel (Regel 31) gespielt werden. Da die Partner sich im Spiel beraten dürfen, kann ein Vierball keinesfalls vorgabenwirksam sein. 

Spielmodus 
Zwei Partner werden zusammen gewertet. Jeder Spieler schlägt dabei seinen Ball vom Abschlag bis ins Loch. Das bessere der beiden Ergebnisse an jedem Loch wird gewertet. 


Scramble

Zwar hat der Scramble keinen hohen sportlichen Anspruch, ist aber sehr gesellig und populär. Einen „offiziellen“ Spielmodus gibt es nicht. Üblich ist folgendes: 

Spielmodus 
Zwei, drei oder vier Spieler einer Spielergruppe bilden zusammen ein Team. Gezählt wird nach den Zählspielregeln. Alle Spieler schlagen ab und entscheiden danach, welcher der Bälle am besten liegt. (Das muss nicht unbedingt der Weiteste sein.) Alle anderen Bälle werden aufgehoben und je nach Vereinbarung innerhalb einer Scorekartenlänge oder einer Schlägerlänge vom „besten Ball“ (aber nicht näher zum Loch) gedroppt. Alle Spieler spielen ihren Ball von dieser Position aus weiter und wählen danach erneut einen Ball aus, von dessen Lage aus jeder seinen Ball weiterspielt. 

Die gedroppten Bälle müssen dabei in der gleichen Lage gespielt werden, wie der ausgewählt Ball. Liegt also der ausgewählt Ball im Bunker, Rough oder Wasserhindernis dürfen auch alle anderen Bälle beim Droppen nicht aus der entsprechenden Lage herausrollen. Ebenso wird auf dem Grün verfahren, wo der beste Ball markiert wird und alle Spieler von derselben Stelle spielen. Das Loch ist beendet, sobald ein Ball des Teams eingelocht worden ist. 

Die Brutto-Ergebnisse des Teams werden an jedem Loch in die Scorekarte eingetragen, nach Beendigung der Runde addiert und die Vorgabe abgezogen. Pro Team gibt es pro Loch also unabhängig von der Anzahl der Spieler im Team nur ein Ergebnis. 

Vorgabe 
Die Ermittlung der Vorgaben je Team wird durch die Spielleitung festgelegt. Es gibt hierfür keine Regel. 

Unterschiedliche Spielformen 
Texas Scramble – Grundform, Spielmodus wie unter „Scramble“ beschrieben 
Klassischer Texas Scramble – Wie Texas Scramble jedoch mit zuätzlicher Regel, nach der von jedem Spieler innerhalb der Wettspielrunde mindestens drei Abschläge als Ausgangspunkt für die nächsten Schläge ausgewählt werden müssen. 
Florida Scramble – Wie Texas Scramble, jedoch mit zusätzlicher Regel, nach der beim Schlag immer der Spieler aussetzt, dessen Ball-Lage ausgewählt worden ist. Der Spieler, der einen Ball eingelocht hat setzt demnach auch am folgenden Abschlag aus.


Eclectic

Ein Eclectic ist ein beliebtes Zählspiel, das in einem bestimmten Zeitraum über eine festgelegte oder auch unbegrenzte Anzahl von Runden gespielt wird. Unterschieden werden kann eine lochweise oder eine rundenweise Wertung der Runden, die gespielt worden sind. 

Lochweise 
Innerhalb einer bestimmten Frist (z.B. Mai bis September) spielen die Golfer eine begrenzte oder unbegrenzte Anzahl von Runden. Für das End-Ergebnis werden die besten Scores addiert, die der Spieler auf einem jeweiligen Loch erzielt hat. Bei der ersten Runde wird das Ergebnis an allen 18 Löchern auf der Zählkarte notiert. Auf späteren Runden müssen nur noch die Ergebnisse notiert werden, die besser sind, als bei demselben Loch auf der oder den vorherigen Runden. Trotzdem muss jede Runde in der vorgegebenen Reihenfolge gespielt werden. 

Vorgabenwirksamkeit 
Ein Eclectic als Hauptwertung ist nicht vorgabenwirksam, da bei der Spielform nicht unbedingt an jeder Bahn eingelocht werden muss. Das Ergebnis eines Eclectics kann jedoch auch auf Basis verschiedener vorgabenwirksamer Wettspiel-Runden als bloße „Zusatzwertung“ zu einer Serie anderer Wettspiele berechnet werden. Dann bleiben diese anderen Wettspiele vorgabenwirksam.